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Lungenfibrose - beim
West Highland White Terrier
Da immer noch relativ wenig über diese Erkrankung
in der Bevölkerung bekannt ist und wir leider selber die Erfahrung eines daran
erkrankten Hundes machen mussten, haben wir auf dieser Seite einen eigenen
Erfahrungsbericht und mehrere medizinische Abhandlungen veröffentlicht, damit
sich Betroffene informieren können.
In eigener Sache:
Wir finden es wichtig, dass man
auch über Erkrankungen berichtet. Züchten bedeutet nicht nur immer eitel
Sonnenschein, wie im richtigen Leben, widerfahren man auch unschöne Dinge.
Deshalb ist es wichtig, Betroffene über Krankheiten aufzuklären und
Hilfestellungen zu bieten!
Untersuchung der
Speiseröhre beim Hund
Bitte rollen Sie die gesamte
Seite durch und beachten alle Artikel zum Thema,
ebenso wie die neu
eingerichteten
Erfahrungsberichte von Betroffenen
deren Link Sie ganz unten auf
dieser Seite finden!
Lunas Geschichte
Ich hatte einen Westie, der mit 11 Jahren an diffuser
Lungenfibrose mit Atelektasen und Pneumozyten Typ 2 starb.
Ich denke, dass es wichtig ist über meine Erfahrungen zu
berichten. Die durchschnittliche Überlebenszeit von der Diagnosestellung
an, beträgt von den ersten klinischen Anzeichen her 6 – 17 Monate. Die
Symptome sind immer, rasselnde und knisternde Atemgeräusche,
Kurzatmigkeit und Husten. Die Ähnlichkeit der Symptomatik mit der
Herzinsuffienz führt dazu, dass die meisten Tierärzte eine falsche
Diagnose stellen. Die Symptome entwickeln sich bei den betroffenen Westies
innerhalb von 4 Wochen bis mehreren Monaten.
Bei Charly, begann es im Mai 2000 mit Husten und plötzlich
auftretenden knisternden Atemgeräuschen und nächtlicher Unruhe. Hunde,
denen vorher der Zahnstein entfernt wurde, sind am meisten gefährdet. Es
scheint, als ob es mit der Narkose beim Zahnstein entfernen zusammen
hängt. Diese
Krankheit ist unheilbar, man kann sie nur lindern!
In der Schweiz wird an der Lungenfibrose in Bern und in Zürich geforscht.
Man geht davon aus, dass es sich um eine Autoimmunkrankheit handelt und
sie sich vererben kann. Risiken bei bestehender Lungenerkrankung. Bei
vorbestehenden Lungenerkrankungen, vor allem solchen, die mit einer
eingeschränkten Atemfunktion einhergehen, ist die Gefahr einer
Verschlechterung der Atmung durch die Untersuchung bei einer Bronchoskopie
erhöht. Darum sollte man diese nicht durchführen!
An so einer Untersuchung ist Charly im November 2002
gestorben. |
Chronische idiopathische
Lungenfibrose bei fünf Hunden
[2001-10-31]
aus: Praktischer Tierarzt 82:
11, 922 (2001) © Schlütersche GmbH & Co. KG, Verlag und Druckerei
Bei der idiopathischen Lungenfibrose (idiopathic pulmonary
fibrosis, IPF) handelt es sich um eine akut oder chronisch verlaufende
Erkrankung unbekannter Genese.
Von den Autoren werden fünf an IPF erkrankte Hunde
vorgestellt. Hierbei handelt es sich um eine sechsjährige
Schipperke-Hündin (Fall 1), zwei drei Jahre alte (Fall 2, Fall 5), sowie
eine vier Jahre alte (Fall 4) Staffordshire Bullterrierhündin und um einen
dreijährigen Bullterrrierrüden (Fall 3). Alle Tiere wurden aufgrund
progressiver chronischer Dyspnoe vorgestellt.
Die von den Besitzern beschriebenen Symptome reichten von verminderter
Leistungsbereitschaft über zyanotische Schleimhäute bei Aufregung bis hin
zu Synkopie und Lethargie. Lediglich ein Tier (Fall 4) litt vorberichtlich
unter Husten. Bei der klinischen Untersuchung der Hunde zeigte sich
vornehmlich eine zum Teil sowohl inspiratorisch wie auch exspiratorisch
ausgeprägte Dyspnoe. Zusätzlich zeigten sich beim Fall 3 zyanotische
Schleimhäute. Dieses Tier wies zudem eine leicht erhöhte Körpertemperatur
auf. Bei der trachealen Palpation des auch an Husten leidenden Patienten
(Fall 4) konnte ein trockener Husten leicht ausgelöst werden. Während der
Auskulation konnte in variierenden Anteilen des Lungenfeldes ein Knistern
vernommen werden.
Röntgenologisch zeigte sich bei allen Hunden eine über einzelne bis alle
Lungenlappen ausgeprägte, gering bis hochgradige interstitielle
Lungenzeichnung mit zum Teil bronchialer bis nodulärer Tendenz.
Anschließend wurde von allen Tieren ein transtracheales Aspirat sowie ein
Fein-Nadel-Aspirat gewonnen. Im transtrachealen Aspirat konnten im
Einzelfall (Fall 2) wenige Makrophagen und alveoläre Zellen nachgewiesen
werden. Im Gegensatz zu allen anderen Tieren konnten bei dieser Hündin
auch im Fein-Nadel-Aspirat Makrophagen, Fibroblasten und
Epithelzell-Plaques gefunden werden. Von allen Tieren wurden weiterhin
Blutbilder erstellt. Lediglich bei zwei Tieren (Fall 2, Fall 5) konnte
eine Polyzythämie festgestellt werden (Fall 2:Hämatokrit 71 %, Fall
5:Hämatokrit:72% [Referenz Bereich: 37–55%]). Bei einem weiteren Tier
(Fall 3) war eine leichte Neutrophile vorhanden (12, 01 ×10 (9) /L
[Referenz-Bereich: 3,0 –11,5 × 10 (9) /L]). Der zusätzlich gemessene
antinukleäre Antikörper-Titer war bei allen Tieren als negativ zu
interpretieren. Im Folgenden wurden bei den Fällen 1 und 2 am geöffneten
Brustraum Lungenbiopsien zur histologischen Untersuchung entnommen.
Bereits makroskopisch erschien bei beiden Tieren das Lungengewebe fibrös
und die Compliance herabgesetzt. Die histopathologische Untersuchung
zeigte das Bild einer schweren, fokal ausgedehnt bis diffusen, subakut bis
chronischen, proliferativen interstitiellen Pneumonie. Das histologische
Bild war gekennzeichnet durch gering- bis mittelgradige Ansammlungen
verschiedener Entzündungszellen in den verdickten Alveolarwänden. Die
alveolaren Makrophagen zeigten, ebenso wie die Typ-II-Pneumozyten eine
deutliche Proliferation.
Flächenweise stellten sich die Alveolen mit proteinreicher, hyaliner
Flüssigkeit gefüllt dar. Weiterhin konnten gering-bis mittelgradige
multifokale alveoläre Emphyseme sowie peribronchiale und perivaskuläre
Ödeme dargestellt werden. Die um die terminalen Bronchioli gelegene glatte
Muskulatur zeigte sich hyperplastisch. Im Bereich der Pleura zeigten sich
zusätzlich fibröse Bereiche. In diesen Bereichen zeigten sich die Alveolen
durch ausgereiftes, fibröses Gewebe verlegt und infiltiert mit
lymphoplasmatischen Entzündungszellen. Die verbliebenen Bronchiolen
erschienen kollabiert und wiesen hyperplastische, oft bizarr geformte
Epithelzellen auf. Die Pleura selbst wies subpleurale Fibrosen und eine
Hyperplasie der Pleurazellen auf. Aufgrund der schlechten Prognose wurden
beide Tiere auf Wunsch der Besitzer euthanasiert. Im Fall 2 geschah dies
nach sechs-wöchigem Therapieversuch mit Prednisolon und Colchicin. Eine
weitere Hündin (Fall 3) verstarb während der Biopsieentnahme aufgrund
eines Herzstillstandes. Die Autopsie ergab eine unvollständig retrahierte,
grau-rot gesprenkelte Lunge auf deren Anschnitt wenig Schaum austrat. Das
Gewebe wies eine steife Konsistenz auf.
Die beiden letzten Tiere (Fall 4 und 5) verstarben aufgrund der
ausgeprägten klinischen Beschwerden, bevor mit Hilfe einer Biopsieentnahme
die weitere Diagnostik vorgenommen werden konnte. Beide Tiere wurden
autopsiert. Die Lunge zeigte sich makroskopisch in gleicher Weise
verändert wie die des Falles 3. Histologisch zeigte sich bei den Fällen 3,
4 und 5 ein den Fällen 1 und 2 entsprechendes Bild. Die bei allen Tieren
durchgeführten Spezialfärbungen (Ziehl-Neelsen, Gram) der histologischen
Präparate ließen keine Keime er- kennen. Zur Therapie der IPF werden
Kortikosteroide eingesetzt. Die Autoren behandelten die hier therapierten
Tiere (Fall 2 und 4) mit 2 mg Prednisolon/kg KGW 1 ×/d. Diese Dosierung
wurde im Zeitraum von zwei Monaten auf die minimale Dosis von 0,5 mg
Prednisolon/kg KGW 1 ×/d heruntergefahren. Eine therapeutische Wirkung ist
vor allem zu erwarten, wenn durch die Anwesenheit von Neutrophilen und
Makrophagen noch aktive Prozesse im erkrankten Gewebe angenommen werden
können. Unterbleibt eine Verbesserung des klinischen Bildes können
antifibrotische oder immunsuppressive Pharmaka wie Colchicin, Penicillin
oder Cyclosporin eingesetzt werden. In dieser Studie wurde mit einer
Dosierung von 0,03 mg Colchicin/kg KGW 1 ×/d therapiert. Eine indiziert
erscheinende Sauerstoffzufuhr sollte vermieden werden, da der
Typ-I-Pneumo-zyten-schädigende Aspekt des Sauerstoffes in diesem Falle
überwiegt und es zur Verstärkung der Lungenschädigung kommen kann. |
Die idiopathische
Lungenfibrose
Idiopathische Lungenfibrosen sind Fibrosen
mit unbekannter Ursache. Oft wird vermutet, dass Viren die Hauptursache
der idiopathischen Lungenfibrosen sein könnten. Bewiesen ist diese Annahme
jedoch nicht.
Wird bei einem Allergietest eine
Typ-III-Allergie nachgewiesen, kann das als Hinweis auf eine
exogen-allergische Alveolitis (Entzündung der Lungenbläschen) gewertet
werden. Die meisten Hunde, die erkrankten, gehörten zum Typ3 Organische
Allergene.
Die exogen-allergische Alveolitis ist eine
Entzündung der Lungenbläschen, die durch das Einatmen von verschiedenen
organischen Allergie-Auslösern verursacht wird. Die allergieauslösenden
Stoffe (Bakterien, Pilzsporen, Staub von Federn und Vogelexkrementen oder
Chemikalien) stammen zumeist aus dem Umfeld, daher spielen Umwelteinflüsse
bestimmt eine Rolle.
Auch litten die Hunde teilweise an einer
Immunschwäche. Zu den ersten erkennbaren Zeichen einer Fibrose gehört dann
Atemnot bei Belastung und Reizhusten ohne Auswurf (trocken). Später leiden
die Hunde an Atemnot auch im Ruhezustand. Man hört ein Knistern über der
Lunge. Die Atmung ist allgemein oberflächlich und schnell. Zum Unterschied
vom Lungenenphysem liegt das Atemproblem in der Phase des Einatmens: Der
Hund erlebt dabei einen plötzlichen Atemstopp. Im Falle der Fibrosierung
entspricht das Ausmaß der am Röntgenbild erkennbaren Lungenveränderung
jedoch oft nicht den bei der Lungenfunktionsprüfung festgestellten
Funktionseinschränkungen. Das heißt, dass die Lungen der betroffenen Hunde
oft noch besser funktionieren, als es nach dem Röntgenbefund den Anschein
hat.
Bei der idiopathischen Lungenfibrose wird
jedoch wegen der Gefahr eines Pneumothorax von einer Biopsie Abstand
genommen. Meistens überleben die Hunde diesen Eingriff nicht. Ein
Lungenfibrose kann nicht wirklich geheilt werden, denn die narbigen
Veränderungen im Lungengewebe bilden sich nicht mehr zurück. Jedoch lässt
sich das Fortschreiten der Erkrankung verzögern und manchmal sogar
stoppen. Dabei hängen die Erfolgschancen vom Ausmaß der Schädigung zum
Zeitpunkt des Behandlungsbeginns ab. Die Diagnose Lungenfibrose wird aber
meistens zu spät gestellt. Nämlich erst dann, wenn die Vernarbung des
Lungengewebes schon zu weit fortgeschritten ist.
Im Falle der idiopathischen Lungenfibrose,
also wenn die Ursache der Erkrankung nicht klar ist, werden in der Regel
Kortison und Immunsuppressiva gegeben, wie zum Beispiel Cyclophosphamid
und Azathioprin. Bei massiven Atemproblemen kommen Bronchodilatatoren und
inhalative Steroide zum Einsatz. Bronchodilatatoren wirken entspannend auf
die winzigen Muskeln der Bronchien und helfen so, die verengten Atemwege
zu erweitern.
Auf Dauer erzielt man mit diesen
Medikamenten aber keine Verbesserung. Heute versucht man daher vielmehr,
den Vernarbungsprozess mit antifibrotischen Medikamenten zu verlangsamen.
Viele dieser neuen Medikamente sind noch in klinischer Erprobung, zeigen
teilweise jedoch bereits viel versprechende Resultate.
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Die Geschichte von Luna
* 24.08.2000 † 19.05.2010
Luna erkrankte bereits als Welpe mit 12 Wochen an
einer Lungenentzündung.
Ihr Kiefer war an der rechten Seite schief gewachsen.
Im Alter von 6 Jahren wurde bei ihr eine Allergie festgestellt. Futterumstellung
auf Hills Z/D. Gegen den Juckreiz wurde Schwarzkümmelöl übers Futter gegeben und
zur äußerlichen Behandlung Nachtkerzenöl verwendet.
Mit 7 Jahren erfolgte eine Untersuchung der Lunge, da Lungengeräuschen
festgestellt wurden. Diagnose zu 80% Lungenfibrose mit Trachealkollaps.
Sie bekam eine Bachblütenbehandlung. Danach wurde sie mit Homöopathie behandelt.
Alle drei Stunden je 5 Globoli
Sie bekam zum Trinken Pfefferminz- und Früchtetee.
Wenn sie unter Atemnot litt bekam sie einen Prisniz-Wickel. Nimmt die
Schwellung.
Am 19. Mai 2010 verschlimmerte sich ihr Zustand dramatisch.
Trotz Behandlung mit Entwässerungstabletten und Sauerstoffzelt war sie nicht
mehr zu retten und schlief ruhig ein.
Trotz Diagnose Lungenfibrose hat Luna 3 Jahre überlebt!!!
Vielleicht gibt das anderen
Tierhaltern etwas,
Hoffnung deren Hund an Fibrose
erkrankt ist.
Erfahrungsbericht:
Hallo liebe Familie Högger!
Ich habe Ihre Seite im
Internet, bei der Suche nach Lungenfibrose, gefunden. Die Berichte sind mir sehr
nahe gegangen. Ich habe zwar einen kleinen Yorki, aber gestern bekam ich gleich
beim ersten Tierarztbesuch in der Uniklinik Leipzig, nach gründlichster
Untersuchung, die grausame Diagnose Lungenfibrose. Das war ein Schock und nach
dem ich die Berichte gelesen haben, wie schnell es gehen kann, bin ich natürlich
sehr traurig. Mein Yorki ist fast 10 Jahre alt und hat vielleicht eine Woche
etwas Abgeschlagenheit gezeigt. Bei meiner kleinen Kessy kann ich das immer nur
sehr schwer einordnen, da sie auch gerne ihren Kopf durchsetzt. Sie hat sich in
dieser Woche immer öfter tragen lassen, ohne das sie gehechelt hat, was ich
natürlich auch tat. In der Wohnung und auf dem Hof war die Bewegung normal. Was
mir schon etwas länger aufgefallen ist, sie knabbert oft an den Pfoten, was ich
mir nicht erklären konnte. Jetzt weis ich es. Jetzt hat sie Medikamente bekommen
und ich hoffe sie helfen ihr noch ein wenig. Wenn sich der Zustand dramatisch
verschlechtert, bin ich aber der Meinung das die armen Tiere nicht unnötig
leiden sollten. Ich weis, es ist sehr schwer seinen Liebling loszulassen, aber
für mich wäre es ganz schrecklich wenn sie sich sehr quälen muss. Da es für
diese Krankheit keine Heilung gibt und alles nur Versuche sind, würde ich mich
schon auf die Empfehlung in der Tierklinik verlassen.
Ich wünsche allen
Betroffenen noch viele schöne Monate mit ihrem Liebling. Meine Hoffnung ist es
ja auch, dass ich meine Kessy noch lange bei mir habe.
Viele liebe Grüße
Gisela Seemann
Wenn Sie Fragen zum Thema haben oder Rat & Hilfe
benötigen,
wenden Sie sich vertrauensvoll an mich.
Ein Austausch ist bei jeder Erkrankung dringend nötig!
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